Kategorie: Aktuelles
Veröffentlichungsdatum: Mai 17, 2023

Behalten Sie Hyperparasiten im Auge!

Schlupfwespen sind die wichtigsten Nützlinge gegen Blattläuse. Leider können Hyperparasiten den Schlupfwespen gehörig in die Quere kommen. Ein Hyperparasit legt seine Eier in einer parasitierten Blattlaus ab, woraus nicht eine Schlupfwespe, sondern ein Hyperparasit schlüpft. So wird die Ansiedlung von Schlupfwespen gegen Blattläuse gestört und man kann plötzlich von einem heftigen Blattlausbefall in der Kultur überrascht werden, obwohl es noch wenige Tage zuvor so aussah, als ob alles unter Kontrolle wäre.

Woran erkenne ich Hyperparasiten?

Hyperparasiten können je nach Umweltbedingungen bereits im Januar aktiv sein. Befallen werden z.B. die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae, die häufigste Blattlausart in Paprika), aber auch die Kartoffellaus (Macrosiphum euphorbiae) und in einigen Fällen die Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii). Aphipar (Aphidius colemani) ist eine der wichtigsten Schlupfwespen gegen die Pfirsichblattlaus.

  • Oft geht nach dem Auftreten von Hyperparasiten in der Kultur die Parasitierung innerhalb von 2 bis 3 Wochen stark zurück. Das Ergebnis ist eine Explosion von Blattläusen.
  • Der häufigste Hyperparasit ist Dendrocerus aphidium (siehe Foto). Erwachsene Hyperparasiten erkennt man vor allem an ihrem Verhalten, denn sie bewegen sich sehr "nervös" über das Blatt. Zudem sind sie schwarz glänzend gefärbt.
  • Auch an einer parasitierten Mumie kann man erkennen, ob sich ein Hyperparasit oder eine Schlupfwespe entwickelt hat. Bei ersteren erkennt man ein ziemlich großes, gezacktes Loch, aus dem der Hyperparasit herausgekommen ist. Bei einer Mumie, aus der eine Schlupfwespe geschlüpft ist, kann man eine Art Klappe erkennen, oft an der Seite des Hinterteils der Laus. Im Zweifelsfall kann man das leicht überprüfen, indem man einige Blätter mit parasitierten Blattläusen in einer Flasche sammelt und sie schlüpfen lässt.

Was ist beim Auftreten von Hyperparasiten zu tun?

Wir empfehlen, die Anwendung von Aphipar (Aphidius colemani) vorübergehend einzustellen. Neben Aphidius colemani ist auch die Räuberische Gallmücke Aphidend (Aphidoletes aphidimyza) ein wichtiger Feind der Pfirsichblattlaus. Ein verstärkter Einsatz dieser Gallmücke ist dann eine gute Möglichkeit Blattläuse in Schach zu halten. Das beste Mittel ist eine Kombination aller natürlichen Blattlausfeinde wie Schlupfwespen, Gallmücken, Schwebfliegen, Marienkäfer und Florfliegenlarven.