Bekämpfung von Rasenschädlingen mit Nematoden

Braune Flecken im Rasen und zerstörte Grasnarben können durch Engerlinge, Wiesenschnaken und Erdraupen hervorgerufen werden. Gegen Wiesenschnaken und Erdraupen ist Capsanem (Steinernema carpocapsae) eine gute Wahl. Engerlinge lassen sich mit Larvanem (Heterorhabditis bacteriophora) bekämpfen.

Vor allem die Engerlinge vom Gartenlaubkäfer, Junikäfer und Purzelkäfer verursachen großen Schaden auf Golfplätzen und in Rasenflächen, indem sie die Wurzeln von Gräsern anfressen. Befallene Gräser haben Probleme mit der Wasser- und Nährstoffaufnahme und sterben ab. Außerdem entstehen Schäden dadurch, dass andere Tiere, wie zum Beispiel Vögel, Dachse, Schweine und Igel, auf ihrer Suche nach Käferlarven (Engerlingen) Rasenflächen durchwühlen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Schnakenlarven (Tipula spp.) halten sich tagsüber im Boden auf. Nachts kommen sie heraus und fressen an Wurzelhälsen, Stängelansätzen und an den unteren grünen Teilen der Pflanze. Zudem ziehen sie die Pflanze ein wenig in den Boden. Pflanzen mit einem angefressenen Stängelansatz verwelken. Eine große Zahl an Schnakenlarven macht sich als große braune Stellen im Rasen bemerkbar. Umfangreicher Sekundärschaden kann durch Vögel entstehen, die im Boden nach Larven suchen.

Die mikroskopisch kleinen Nematoden-Larven werden in Pulverform zum Auflösen in Wasser geliefert. Die Ausbringung erfolgt einfach mittels Gießkanne, Regenleitung, Rückenspritze oder Motorspritze. Eine erfolgreiche Anwendung setzt eine hohe Bodenfeuchtigkeit und Bodentemperaturen von 14-33 °C voraus. Optimal ist eine Ausbringung abends, da die Nematoden UV-Licht-empfindlich sind.

Nach der Ausbringung suchen die Nematoden ihre Umgebung nach passierenden Larven ab und dringen in die Schädlinge ein. Die Nematoden ernähren sich vom Körperinhalt der Larven, wofür spezielle Bakterien aus dem Darmkanal der Nematoden freigesetzt werden. Diese Bakterien setzen das Gewebe der Wirtstiere in Substanzen um, die von den Nematoden aufgenommen werden. Die Larven sterben innerhalb weniger Tage ab.