Kategorie: Aktuelles
Veröffentlichungsdatum: März 11, 2025

Reaktionen auf den neuen Stamm der Grünen Pfirsichblattlaus

Herausforderungen sind Gartenbau und Landwirtschaft nicht fremd, aber das Auftreten eines neuen Stammes von Myzus persicae veranlasst Anbauer und Fachleute in der Branche, ihre Vorgehensweise zu ändern. Der neue Stamm der Grünen Pfirsichblattlaus gibt aufgrund seiner erhöhten Resistenz gegen Pflanzenschutzmittel und seiner beschleunigten Entwicklungsrate Anlass zu großer Sorge. Während sich dieser Stamm weiter ausbreitet, beginnt der Markt zu reagieren, aber das Bewusstsein und die Bereitschaft, etwas zu ändern, sind sehr unterschiedlich.

Blattlaus des neuen Myzus-Stammes

Eine überraschende Entdeckung

"Als der neue Myzus-Stamm zum ersten Mal auftauchte, wurden viele Anbauer von ihm überrascht. Sie haben ihre üblichen Bekämpfungsstrategien gegen Myzus eingesetzt und mussten feststellen, dass diese nicht mehr so wirksam waren“, sagt Francesco Bourlot, Category Product Manager bei Koppert. Besonders deutlich wurde dies beim Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln, die in der Vergangenheit zuverlässig waren, aber plötzlich wenig bis gar keine Kontrolle über den Befall boten.

Die Situation wurde noch besorgniserregender, als man feststellte, dass der Stamm sich schneller entwickelt und aggressiver ist als sein Vorgänger. Für Gewächshauskulturen wie Paprika, Auberginen, Gurken und eine Reihe von Zierpflanzen stellt dieser neue Stamm eine erhebliche Bedrohung dar.

Francesco Bourlot, Produktmanager bei Koppert

Veränderte Bekämpfungsstrategien

Als Reaktion darauf versuchten viele Erzeuger zunächst, die Dosierung oder Anzahl der chemischen Anwendungen zu erhöhen. Dieser Ansatz führte jedoch nur zu minimalen Ergebnissen, so dass ein Wechsel zu nachhaltigeren Methoden notwendig wurde.

Für Anbauer, die bereits Nützlinge einsetzen, müssen die Bekämpfungsstrategien angepasst werden - entweder durch eine höhere Dosierung oder durch neu entwickelte Nützlinge aus Forschung und Entwicklung. Arten wie Aphidius matricariae (Aphipar-M) haben sich als vielversprechend erwiesen, um den Anbauern bei der effektiven Bekämpfung des neuen Schädlings zu helfen. „Ich möchte betonen, dass der präventive Einsatz von Nützlingen die beste und kostengünstigste Bekämpfung des Schädlings ermöglicht“, betont Bourlot. „Die sich verändernden Strategien unterstreichen die zunehmende Bedeutung biologischer Lösungen als Teil einer integrierten Schädlingsbekämpfung.“

Unterschiedlicher Bekanntheitsgrad

Trotz der raschen Ausbreitung des Erregers ist das Bewusstsein der Märkte nach wie vor uneinheitlich. In den Niederlanden - wo der Stamm zuerst identifiziert wurde - ist das Bewusstsein für das Problem relativ hoch. In anderen Regionen beginnen Anbauer jedoch gerade erst, sich darauf einzustellen.

„Viele Produzenten haben unbekannte Probleme bei ihren Kulturen festgestellt, aber die Ursache nicht verstanden“, erklärt Bourlot. Proben, die entnommen und analysiert wurden, zeigten oft das Vorhandensein des neuen Stammes, aber die Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit muss in vielen Gebieten noch nachgeholt werden.

Das Auftreten von Myzus 2.0 macht deutlich, wie dynamisch die Schädlingsbekämpfung ist und wie wichtig proaktive Maßnahmen sind. Um diesen Stamm wirksam zu bekämpfen, brauchen Anbauer Unterstützung in zwei Schlüsselbereichen:

  1. Stärkeres Bewusstsein: Die Aufklärung über den Stamm, seine Auswirkungen und seine frühzeitige Erkennung ist von entscheidender Bedeutung.
  2. Integrierte Lösungen: Die Förderung des Nützlingseinsatzes, maßgeschneiderte Bekämpfungsstrategien und laufendes Monitoring wird entscheidend sein, um diese Herausforderung nachhaltig zu bewältigen.

Der neue Stamm von Myzus persicae wurde in mehreren Ländern identifiziert, darunter in den Niederlanden, Belgien, Spanien, Portugal, Italien, Ungarn, Polen, Kanada und Mexiko.

Unsere Beraterinnen und Berater in den betroffenen Gebieten können dabei helfen, das Problem frühzeitig zu erkennen und wirksame Lösungsstrategien einzusetzen. Fragen Sie uns!

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