Kategorie: Aktuelles
Veröffentlichungsdatum: Januar 05, 2023

Bestäubungstipps für den Anbau im Winter

4 Wochen vor und nach dem kürzesten Tag im Jahr kann es zu einer verminderten Bestäubungsleistung kommen. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung dieser Probleme.

Tipp 1: Hummelkästen hoch im Gewächshaus aufstellen

  • Am besten dort, wo die Hummelkästen frühes Tageslicht abbekommen
  • Hummelkästen nicht in der Kultur zwischen den Blättern aufstellen (→ höhere Luftfeuchtigkeit im Hummelvolk)
  • Unter Energieschirmen (*) oder Plastikfolie platzieren

Tipp 2: Schaffen Sie mindestens 2 Stunden pro Tag mit günstigen Bestäubungsbedingungen

  • Zwischen 10:00 und 15:00 Uhr (Zeitraum mit dem intensivsten Tageslicht)
  • Die Blüten müssen geöffnet sein (variiert je nach Startzeitpunkt der Zusatzbelichtung (siehe weiter unten)
  • Energieschirme müssen offen sein
  • Die Luftfeuchtigkeit muss unter 80% liegen, vorzugsweise bei 75%

(*; I: Je näher am Schirm, desto geringer ist die Wirkung der Lichtreduzierung. II: Überprüfen Sie die Menge an UV-Filtern in den Schirmen (fragen Sie den Hersteller nach den Spezifikationen), falls das Aktivitätsproblem weiter- besteht. Einige Schirme haben einen hohen UV-Filteranteil von 50% plus, der das sichtbare Licht für Hummeln noch weiter reduziert.)

Hauptgründe für die verringerte Bestäubungsaktivität im Winter

1. Geringere Lichtintensität (90-100 Watt / 230-240 umol) rund um den Hummelkasten

  • Dies ist oft das Ergebnis von teilweise oder ganztägig geschlossenen Fenstern
  • Oder die Hummelkästen sind tief im Gewächshaus platziert. Infolgedessen werden die Hummelvölker möglicherweise nicht oder erst viel später aktiv. Im unteren Teil des Gewächshauses stehen nur 10 % des verfügbaren Tageslichts zur Verfügung.

Anmerkungen:

  • Die aktuell hohen Gaspreise sind ein zusätzlicher Grund für Anbauer, Energieschirme geschlossen zu halten; auch tagsüber, was dann zu Problemen bei der Bestäubung führt!
  • An Tagen mit extrem wenig Licht (Schnee) ist es ratsam, die Hummelkästen geschlossen zu halten, da massive Verluste an Hummeln die Folge sein können.

2. Zu hohe Luftfeuchtigkeit um die Hummelvölker und Blüten

  • Eine Luftfeuchtigkeit von über 80 % führt dazu, dass die Hummeln im Kasten bleiben, da der Pollen in den Blüten zu feucht und klebrig wird. Infolgedessen können die Hummeln den Pollen nicht sammeln.
  • Stellen Sie die Hummelkästen nicht in der Kultur zwischen den Blättern auf, da die Luftfeuchtigkeit um die Hummelvölker dort höher sein kann als die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus!
  • Schaffen Sie jeden Tag ein Zeitfenster von 2 Stunden mit reduzierter Luftfeuchtigkeit. Normalerweise wird das Heizungsrohr in der Kultur dazu genutzt. Dieses 2-Stunden-Fenster am besten zwischen 10:00 und 15:00 Uhr schaffen (Zeitraum mit dem meisten Tageslicht), wenn die Blüten geöffnet sind.

3. Qualität der Pflanze

  • Die Qualität der Pflanze kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, z. B. extreme Temperaturen, geringe Lichtverhältnisse, Viren (Impfung), hohe Luftfeuchtigkeit usw. In der Regel ist die Kombination aus wenig Licht und hoher Luftfeuchtigkeit der Hauptgrund für Probleme im Winter.

4. Die Blüten schließen sich zu früh

  • Die Blüten können sich vor 11.00 Uhr morgens schließen und lassen den Hummeln ein zu kurzes Zeitfenster (zwischen 9:30 und 11:00 Uhr) für die Bestäubung. Die Blüten schließen sich meist zu früh, wenn die eleuchtung am Vorabend um 22:00 oder 23:00 Uhr eingeschaltet wird. Schalten Sie die Zusatzbelichtung nie vor Mitternacht ein.