Allgemeines
Der Rote Palmrüssler (Rhynchophorus ferrugineus), auch bekannt als Palmrüssler, Asiatischer Palmrüssler oder Sagopalmrüssler, stammt aus dem tropischen Asien, hat sich aber seit den 1980er Jahren durch das Mittelmeer nach Afrika und Europa ausgebreitet. Er gehört zur Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae).
Lebenszyklus und Erscheinungsbild des Roten Palmrüsslers
Die adulten Tiere des Roten Palmrüsslers (Rhynchophorus ferrugineus) sind typische Rüsselkäfer: Der Kopf erstreckt sich mit einem langen, dünnen Rostrum (Rüssel), das die Fühler und winzige Mandibeln hält. Größe und Farbe der adulten Käfer sind sehr unterschiedlich. Die meisten Individuen im Mittelmeerraum sind ca. 30 mm lang, wobei die Weibchen 10 bis 15 % größer als die Männchen sind. Dies macht sie zu den größten Rüsselkäfern Europas und Nordafrikas. Ihre Farbe reicht von orangerot bis schwarz, mit allen Übergängen je nach Anzahl und Größe der schwarzen Flecken.
Die Eier sind cremeweiß, glänzend und länglich. Die Larven sind cremeweiß, beinlos, birnenförmig mit einem braunen Kopf und einem aus 13 Segmenten bestehenden Körper. Die ausgewachsenen Larven wandern zum Randbereich der Palmen, um einen soliden länglichen Kokon aus aufgerollten Palmfasern zu bauen. Nach der Herstellung des Kokons geht die Larve in ein präpupales Stadium über, ihr Körper zieht sich zusammen und sie kriecht nicht mehr. Die zukünftigen Organe des adulten Tiers sind gut auf der Puppe sichtbar.
Schadbild
Es ist sehr schwierig, die ersten Anzeichen des Roten Palmrüsslers (Rhynchophorus ferrugineus) zu erkennen, denn nur spätere Befallsstadien sind auffällig. Allerdings kann ein früher, unerkannter Befall bereits dazu führen, dass die Palmen absterben.
Die Weibchen legen ihre Eier einzeln in weiches Gewebe der Palme ab, vor allem an der Basis intakter Wedel. Die Larven leben und ernähren sich in weichem und feuchtem Pflanzengewebe (Wachstumsbereiche) mit niedrigem bis moderatem Faseranteil. Diese Fraßtätigkeit zerstört das Gewebe, wodurch der adulte Rüsselkäfer seine Eier noch tiefer in das Gewebe legen kann. Dadurch entstehen Eintrittspforten für mikrobielle Erreger, die das lebende Gewebe weiter zerstören können. Aufgrund der spezifischen Morphologie der Palmen führt die direkte oder indirekte Zerstörung der apikalen Knospe zum Absterben der Pflanze. Das macht den Palmrüssler (Rhynchophorus ferrugineus) zu einem sehr schädlichen Insekt.